Dart-Geschichte: Ursprung, Erfinder & Co.
Spannende Fakten rund um die Geschichte des Dartsports
Von der Kneipe in Stadien und TV: Der aus England stammende Dartsport erfreut sich stetig wachsender Popularität – auch in Deutschland. Wer Dart erfunden hat, wann die Sportart ihren Ursprung hatte und was eine kuriose Gerichtsverhandlung mit der Dart-Geschichte zu tun hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhalt:
- Wichtige Daten der Dart-Geschichte auf einen Blick
- Spannende Fakten zur Geschichte des Darts
- Wichtige Vereine und Verbände in der Geschichte des Darts
- Bekannte Dartspieler seit Beginn der Dart-Geschichte
- Genug von der Dart-Geschichte: Ran an die Pfeile!
Wichtige Daten der Dart-Geschichte auf einen Blick
Um einen Überblick über die Geschichte des Darts zu erhalten, haben wir hier für Sie alle wichtigen Ereignisse aufgelistet:
- um 1900: Entstehung des Dartsports
- 1896: Festlegung der Anordnung der Felder auf der Dartscheibe durch Brian Gamlin
- 1898: Papierflügel ersetzen Truthahnfedern als Flights
- 1901: Erster schriftlicher Beweis für die Existenz des Dartsports
- 1906: Der hölzerne Körper der Dartscheibe wird durch Metall ersetzt
- 1908: Dart wird zum Geschicklichkeitsspiel erklärt
- 1937: Londoner Stadtmeisterschaft – mit 300.000 aktiven Teilnehmern bis heute das größte Turnier aller Zeiten
- 1973 Gründung der British Darts Organisation (BDO)
- 1976: Gründung der World Darts Federation (WDF)
- 1978: Erste Dart-Weltmeisterschaft
- 1992: Gründung der Professional Darts Corporation (PDC)
- 2004: Erste Live-Übertragung der Dart-WM im deutschen Fernsehen
Spannende Fakten zur Geschichte des Darts
Dart ist mittlerweile viel mehr als nur ein geselliger Zeitvertreib: Die Kultsportart aus Großbritannien füllt ganze Stadien mit begeisterten Anhängern. Wir stellen Ihnen relevante Spieler und Verbände vor und klären die wichtigsten Fragen rund um Ursprung, Erfinder und Geschichte des Darts.
Dart oder Darts?
Wer hat Dart erfunden?
Auf wen die Sportart zurückzuführen ist, ist unklar. Brian Gamlin gilt allerdings als Erfinder des heute noch gültigen Punktesystems beim Dart. 1896 legte der englische Zimmermann die Aufteilung der Felder fest und bildete so die Grundlage für das moderne Dartspiel.
Wo und wann wurde Dart erfunden?
Der Dartsport entstand wahrscheinlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Wann Dart erfunden wurde und woher genau der Sport kommt, lässt sich aufgrund fehlender historischer Belege nicht eindeutig sagen. Fest steht aber, dass die Kultsportart ihren Ursprung in Großbritannien fand.
Wer hat die Dartscheibe erfunden?
Es gibt Hinweise darauf, dass die ersten Dartscheiben aus Böden von Bierfässern hergestellt wurden, der genaue Ursprung der Dartscheibe ist allerdings unbekannt.
Die Einteilung der Dartscheibe in unterschiedliche Segmente erinnert außerdem an die Risse einer ausgetrockneten Baumscheibe. Möglich ist also, dass diese als Inspiration für den Aufbau der Dartscheibe diente.
Früher bestanden die meisten Dartscheiben aus Ulmenholz. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass die Pfeile kleine Löcher im Holz hinterließen. Deshalb schwenkte man um und stellte Dartscheiben aus Sisal her. Eine entscheidende Neuerung in der Dart-Geschichte, denn auch heute noch bestehen die meisten Dartscheiben aus dieser Naturfaser, die aus den Blättern der Agave gewonnen wird.
Die Aufteilung der Felder, wie wir sie heute kennen, geht auf den Briten Brian Gamlin zurück. Er wollte ein spannendes Spiel erschaffen und platzierte die hohen Felder deshalb zwischen niedrige Segmente.
Mehr über die verschiedenen Arten von Dartscheiben und alles zu den wichtigsten Dart-Regeln finden Sie in unserem Magazin.
Woher kommen die Pfeile beim Dart?
Die Geschichte der Darts reicht bis in die Antike zurück. Früher wurden die kleinen Pfeile allerdings nicht zum Spaß, sondern als Wurfgeschosse in der Kriegsführung oder für die Jagd eingesetzt.
Dartpfeile bestanden früher aus Holz und hatten meist eine Spitze aus Metall. Später wurde Wolfram als Material für die Dartpfeilherstellung entdeckt und seitdem dafür eingesetzt. Auch die Form der Dartpfeile wurde im Laufe der Jahre leicht angepasst, um die Flugeigenschaften zu optimieren.
1898 wurden die ersten für Darts entwickelten Papier-Flights patentiert. Dabei handelt es sich um kleine Flügel am Ende des Schaftes, die das Flugverhalten der Pfeile stabilisieren.
Eine Gerichtsverhandlung ebnet den Weg für den Dartsport
Eine bizarre Geschichte, die dem Dartsport zu mehr Popularität verhalf, ereignete sich 1908 vor einem englischen Gericht. Dart war damals zwar schon sehr beliebt, galt allerdings als Glücksspiel und war deshalb in der Öffentlichkeit, also auch in Pubs, verboten.
So kam es, dass ein Pub-Besitzer aus Leeds wegen illegalem Glücksspiel als Angeklagter vor Gericht stand. Während der Gerichtsverhandlung konnte er dem Richter allerdings glaubhaft demonstrieren, dass es sich beim Dart nicht um ein Glücksspiel handelt.
Mit gezielten Würfen auf die im Gerichtssaal aufgehängte Dartscheibe überzeugte er den Richter davon, dass es beim Dart-Spielen nicht auf Glück, sondern auf Können ankommt.
Als Folge der Gerichtsverhandlung wurde Dart als Geschicklichkeitssport erklärt und somit von dem Verbot des Glücksspiels ausgenommen. Dies führte zu einer zunehmenden Popularität des Dartsports – besonders in britischen Pubs und Bars.
Wachsende Popularität
In Großbritannien erfreut sich Dart als Zeitvertreib schon lange großer Beliebtheit. Mit der Gründung nationaler und internationaler Verbände gelang eine Professionalisierung des Dartsports. Auch die mediale Aufmerksamkeit nahm stetig zu und erhöhte die Popularität des einstigen Kneipensports.
Auch in Deutschland ist der Hype um die besondere Sportart längst angekommen. Spätestens als Gabriel Clemens 2021 als erster Deutscher das Achtelfinale der Darts-WM erreichte, war es jedoch vollständig um die Deutschen geschehen.
Immer mehr Dart-Fans greifen selbst zu den Pfeilen. Das spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen der deutschen Darts-Vereine wider: seit 2020 stiegen diese von rund 16.000 auf über 22.000 an.
Die Sportart heute
Mittlerweile hat Dart ein hohes Ansehen erreicht und professionelle Dartspieler werden für ihre Geschicklichkeit und mentale Stärke gefeiert. Doch nicht nur das Image des Dartsports hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt, sondern auch die Möglichkeiten für professionelle Spieler.
Früher konnte man mit Dart kaum Geld verdienen, heutzutage ist es für die Profis durchaus lukrativ: Bei der Dart-WM 2024 wurde insgesamt ein Preisgeld in Höhe von 2,5 Millionen Pfund ausgeschüttet. Der Sieger des Turniers, Luke Humphries, erhielt 500.000 Pfund.
Das Finale der Weltmeisterschaft wurde im ausverkauften Alexandra Palace in London ausgetragen. Doch nicht nur vor Ort fieberte das Publikum mit den Finalisten mit: 2,86 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten das Finale live auf SPORT1.
Wichtige Vereine und Verbände in der Geschichte des Darts
Mittlerweile gibt es weltweit eine Vielzahl an Dart-Vereinen und -Verbänden. Die wichtigsten Dart-Weltverbände stellen wir Ihnen hier vor:
World Darts Federation (WDF)
Die World Darts Federation (WDF) ist der offizielle Welt-Dachverband des Dartsports. Die WDF ist ein unpolitischer und nicht-profitorientierter Verband, der 1976 gegründet wurde. Jeder nationale Dartverband kann Mitglied der WDF werden.
Die WDF veranstaltet eine Reihe von internationalen Turnieren, darunter auch den:
- WDF World Cup
- WDF Europe Cup
- WDF Americas Cup
- WDF Asia-Pacific Cup
Ziel der WDFs ist es, die Bekanntheit des Dartsports zu steigern und seine Anerkennung als offizielle Sportart voranzutreiben.
British Darts Organisation (BDO)
Die British Darts Organisation (BDO) wurde 1973 von Olly Croft gegründet. Die BDO galt bis zur Gründung der PDC als die wichtigste weltweite Dart-Organisation.
Sie beeinflusste maßgeblich die Geschichte des Dartsports und legte alle bekannten Regeln des modernen Dartspiels fest. Seit 1978 veranstaltete die BDO die World Professional Darts Championship (auch als Embassy-WM) bekannt.
Da im Laufe der Zeit immer mehr bekannte Spieler zur PDC wechselten, hatte die BDO mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Nachdem 2020 der kommerzielle Arm der BDO insolvent ging, wurde die Organisation aufgelöst.
Professional Darts Corporation (PDC)
Die Professional Darts Corporation (PDC) wurde 1992 zunächst als World Darts Council (WDC) gegründet. Der neue Verband entstand aus dem sogenannten Dart Split: 16 Topspieler der British Darts Organisation (BDO) wandten sich von der BDO ab und gründeten zusammen mit drei Managern die PDC.
Ziel der PDC war es, den Dartsport auf ein neues Niveau zu heben, neue Sponsoren zu gewinnen und für mehr Dart-Übertragungen im Fernsehen zu sorgen.
Heutzutage gilt die PDC als der führende Dart-Verband weltweit. Der Verband veranstaltet einige der wichtigsten Turniere und Events im Dartsport, darunter auch die jährliche Dart-Weltmeisterschaft. Bei den weltweiten Turnieren schüttet die PDC über 10 Millionen Pfund an Preisgeldern aus.
Bekannte Dartspieler seit Beginn der Dart-Geschichte
Phil Taylor gilt als erfolgreichster Spieler in der Geschichte des Darts. Mit ganzen 16 Weltmeistertiteln hält der Engländer alle Rekorde.
Auch Dart-Legenden wie Eric Bristow, John Lowe und Bobby George gingen mit herausragenden Leistungen, zahlreichen Siegen und spektakulären Auftritten in die Geschichte des Darts ein.
Dart ist sehr schnelllebig: Über Erfolg oder Niederlage entscheidet häufig nur ein einziger Pfeilwurf. So kommt es auch dass „Underdogs“ gefühlt über Nacht zu Profispielern werden oder Topspieler unerwartet von der Bildfläche verschwinden.
Mit Hilfe von aktuellen Dart-Weltranglisten können Sie herausfinden, welche Spieler momentan besonders erfolgreich sind.
Die aktuellen Top 10 der PDC-Weltrangliste (Stand April 2024)
Die bekannteste Rangliste im Dartsport ist die „Order of Merit“ der PDC. Die Rangliste basiert auf den erspielten Preisgeldern der vergangenen 24 Monate. Die Top 10 bilden aktuell:
- Luke Humphries aus England
- Michael van Gerwen aus den Niederlanden
- Michael Smith aus England
- Nathan Aspinall aus England
- Gerwyn Price aus Wales
- Rob Cross aus England
- Dave Chisnall aus England
- Peter Wright aus Schottland
- Dimitri Van den Bergh aus Belgien
- Damon Heta aus Australien
Bekannte deutsche Dartspieler
Auch in Deutschland ist die Trendsportart längst angekommen. Zu den bekanntesten deutschen Dartspielern zählen:
- Gabriel Clemens: Bei der Weltmeisterschaft 2021 war sein Name in aller Munde. Gabriel Clemens erreichte als erster Deutscher überhaupt das Achtelfinale der Darts-WM in London. Dort verlor Clemens zwar, schrieb mit dieser Leistung aber trotzdem Deutsche-Dart-Geschichte. Bei der Weltmeisterschaft 2023 setzte er nochmal einen Drauf und spielte sich bis ins Halbfinale der Darts-WM. Aktuell belegt er Position 23 auf der PDC-Weltrangliste.
- Martin Schindler: Auf Platz 22 der PDC-Weltrangliste steht ein weiterer deutscher Dartspieler: Martin Schindler. Der gebürtige Brandenburger qualifizierte sich bereits vier Mal für die WM-Teilnahme. Zu seinen größten Erfolgen zählen zwei World-Cup-Viertelfinals, ein Pro-Tour-Finale und ein Major-Viertelfinale bei den UK-Open 2023.
- Max Hopp: Der Hesse ist ein echtes Jugendtalent und galt einige Jahre lang als bester deutscher Dartspieler. Er erzielte schon früh bedeutende Erfolge und erreichte zweimal Runde 3 der PDC-Weltmeisterschaft. Dann geriet seine Karriere allerdings ins Stocken. Er verpasste die Qualifikation für die Darts-WM 2023 und verlor somit seine Tourkarte für die Pro Tour der PDC.
Genug von der Dart-Geschichte: Ran an die Pfeile!
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