Sportbekleidung früher & heute
Die Geschichte des Trikots seit Turnvater Jahn
Vom Baumwollhemd bis zur High-Tech-Sportkleidung: Wir blicken auf die mehr als hundertjährige Geschichte der Sportbekleidung zurück, in der sich nicht nur das Material des Trikots, sondern auch seine Gestaltung deutlich verändert hat. Erfahren Sie wie die Sportbekleidung früher hergestellt wurde und an welchen Standards sie sich heute bemisst.
Von Wolle zu Funktionstextilien: Eine Materialgeschichte der Sportbekleidung
Während die alten Griechen ihre Wettkämpfe in Olympia noch nackt bestritten, zogen es die Sportler der Neuzeit vor, bekleidet Sport zu treiben. Die Sportoberbekleidung machte seit dem Aufkommen des Breitensports im 19. Jahrhundert bis zur heutigen Zeit einen entschiedenen Wandel durch. Werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Sports und damit die Geschichte der Sportbekleidung.
Turnerbewegung im 19. Jahrhundert
Das Turnen gewann im Deutschland des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. Den Grundstein dafür legte der „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), der 1811 bei Berlin den ersten Turnplatz der Welt unter dem Motto „frisch, fromm, fröhlich, frei“ eröffnete und damit die deutschlandweite Gründung von Turnvereinen in Gang setzte.
Während die ersten Turner unter Jahns Aufsicht einheitlich graue Leinenkleidung trugen, ging man im ausgehenden 19. Jahrhundert zu Baumwollhemden über. Mit dem Aufkommen von Mannschaftssportarten wurde es notwendig, die Spieler optisch voneinander zu unterscheiden: Also färbte man ihre Hemden in unterschiedlichen Farben ein, nähte Spielernummern auf und versah sie mit Vereinswappen.
Die Olympischen Sommerspiele und die Geschichte der Sportbekleidung
Die Wiedereinführung der Olympischen Spiele sorgte für die Weiterentwicklung spezieller Oberbekleidung für Sportler. 1896 fand die erste Olympiade der Neuzeit in Athen statt.
Es gab noch keine einheitlichen Bekleidungsvorschriften für die Sportler. Nicht einmal Sportler derselben Nation, trugen Einheitskleidung:
Das änderte sich jedoch schon bald. Bei den Londoner Spielen im Jahr 1908 gab es bereits bestimmte Kleidungsvorschriften für die Teilnehmer, die in allen Umkleiden aushängen mussten. So hieß es in den Richtlinien für den Marathonlauf:
„Jeder Wettbewerbsteilnehmer muss ein Trikot mit Ärmeln und lockere, knielange Hosen tragen, und jeder Teilnehmer, der nicht ordnungsgemäß gekleidet ist, wird ausgeschlossen. [...] Jeder Teilnehmer soll […] seine Teilnehmernummer auf Rück- und Vorderseite tragen.“
(Quelle: The Fourth Olympiad, London, 1908, Seite 404)
Bis in die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg bestanden die Sportlertrikots vorwiegend aus Baumwoll- beziehungsweise Woll-Jersey, einem weichen, dehnbaren Maschenstoff. Daher stammt auch die englische Bezeichnung „jersey“ für „Trikot“. (Coco Chanel hatte diesem Textil übrigens 1916 zum Durchbruch in der Oberbekleidung verholfen.)
Die Geschichte der Sportbekleidung geht mit der Geschichte des Sports im Allgemeinen einher. Wie sich die Sportbekleidung von früher verändert hat, können Sie in diesem Quarks&Co-Video gut beobachten:
Vormarsch der synthetischen Sportbekleidung
Die Entwicklung von synthetischen Fasern wie Nylon, Polyester und Elastan (auch als Spandex oder Lycra bezeichnet) revolutionierte zwischen den 1930er und 1960er Jahren die Textilindustrie – und damit auch die Sportkleidung. Elastische Kunstfasern wurden dank ihrer speziellen Eigenschaften wie Reißfestigkeit oder Dehnbarkeit zunehmend bei der Herstellung von Sporttrikots eingesetzt.
In den 1970er Jahren trugen alle Top-Sportler hautenge, elastische Trikots aus Elastan und Polyester. Auch außerhalb des Sports wurden synthetische, dehnbare Stoffe mit schimmernder Oberfläche hochmodern und bestimmten die Mode der Zeit.
Die ersten Trikots aus Chemiefasern boten den Sportlern allerdings wenig Tragekomfort. Die Textilforschung setzte sich daher in den vergangenen vier Jahrzehnten zunehmend mit der Optimierung von Sportkleidung und den Eigenschaften der verschiedenen Materialien auseinander.
Fragen rund um die Geschichte der Sportbekleidung
Sie wollen mehr zur Geschichte des Trikots erfahren? Wir haben spannende Facts und Antworten auf die wichtigsten Fragen für Sie zusammengetragen.
Woher kommt der Begriff Trikot?
Der Begriff Trikot kommt vom französischen „tricot“ beziehungsweise „tricoter“ = „stricken“ und bezeichnet ursprünglich ein spezielles Gewirk. Die frühen Trikots wurden aus Kammgarn hergestellt, das man auch für Mantelstoffe verwendete. Durch eine spezielle Textiltechnik, die Trikotbindung, wurde der Stoff elastisch. Auf diese wesentliche Eigenschaft spielt auch die Definition an, die der Duden verwendet: „Trikot: meist eng anliegendes Kleidungsstück, das sich am Körper dehnt und besonders bei sportlichen Betätigungen getragen wird“.
Aus welchem Material besteht Sportbekleidung heute?
Sportbekleidung heute besteht aus den verschiedensten Materialien. Maßgeblich für die Entwicklung und Wahl der Stoffe ist ihre Funktionalität. Sportbekleidung muss atmungsaktiv, winddicht oder thermisch sein, ergonomisch, robust und leicht zugleich, sie muss Halt geben und eine optimale Passform bieten, ohne dabei zu scheuern oder die Haut zu reizen. Entsprechend ist die Vielfalt der Stoffe riesig, die je nach Sportart und Klima gezielt eingesetzt werden. Beliebte Textilien in der Sportbekleidung sind Polyester, Nylon, Elasthan, Baumwolle, Merinowolle oder Tencel. Nach Bedarf werden unterschiedliche Fasern zu einem Stoff verwoben.
Wie veränderte sich die Mode der Sportbekleidung im Laufe der Geschichte?
Zu Beginn des Breitensports war Sportbekleidung eine Frage des Anstands. Die Sportmode glich daher der alltäglichen Kleidung und die Leinenanzüge ließen aufgrund der eingeschränkten Elastizität nur wenig Bewegungsfreiheit zu. Die Verwendung als Werbebanner trat die erste Revolution in der Geschichte des Trikots los. Eigene Modetrends in der Sportbekleidung kamen jedoch erst mit der Erfindung der Kunstfasern auf. Die vielfältigen Optionen in der Verarbeitung ermöglichten elastische, eng anliegende und knallig gefärbte Sportbekleidung, die in den Aerobic-Outfits der 70er und 80er Jahre einen Höhepunkt fand.
Heute passt sich die Alltagskleidung immer mehr der Sportbekleidung an. Sie wird komfortabler, ergonomischer und sportlicher.
Wie hat sich die Sportbekleidung für Frauen verändert?
Frauenbekleidung war auch im Sport stärker von Konventionen und Moralvorstellungen geprägt als die von Männern. Wie viel Haut sichtbar sein durfte und welche Schnitte erlaubt waren, wurde lange Zeit reglementiert. Zum Teil blieb Sportlerinnen wenig Bewegungsfreiheit in Kleidern oder gar mit Hut. Lange Ärmel waren in den 20er Jahren ein Muss. Heute ist es kein Problem, bauchfrei oder geschminkt an Wettbewerben teilzunehmen. Auch die Schnitte der Sportbekleidung hat sich inzwischen an den Frauenkörper angepasst.
Übrigens: Auch bei owayo betreiben wir Forschung und Entwicklung, damit die Sportbekleidung ihren Zweck funktional und höchst effizient erfüllt.
Trikots heute
Wurden vor über hundert Jahren die Spielernummern noch händisch auf die Sporthemden genäht, werden die heutigen Trikots mit ausgeklügelten Verfahren bedruckt. Bei owayo setzen wir auf ein spezielles, patentiertes Verfahren. Die Atmungsaktivität und Elastizität des Trikotstoffes werden im Druck nicht beeinträchtigt.
Denn optimaler Feuchtigkeitstransport, ein angenehmes Tragegefühl, Robustheit und viele weitere Eigenschaften machen hochwertige Sporttrikots heute aus. Wir verwenden daher ausschließlich Stoffe renommierter europäischer Hersteller.
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Wir hoffen, unser Rückblick auf die Geschichte des Trikots hat Ihnen gefallen, und wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß beim Sporttreiben!
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