Eishockey-Positionen: Alles, was Sie wissen müssen
Das sind die Aufgaben von Center, Torwart, Stürmern und Verteidigern
Welche Positionen gibt es eigentlich im Eishockey? Und vor allem: was sind ihre jeweiligen Aufgaben? Wir nehmen Goalie, Flügelstürmer, Center und Abwehr unter die Lupe.
Diese Positionen gibt es im Eishockey
Pro Eishockeymannschaft stehen insgesamt sechs Spieler auf dem Spielfeld.
Die fünf Feldspieler haben folgende Positionen:
- ein Mittelstürmer (Center)
- zwei Flügelstürmer (auch Flügelspieler oder Right Wing bzw. Left Wing genannt)
- zwei Verteidiger
Im Tor steht der sechste Spieler, der Eishockey-Torwart (Goalie).
Gemeinsam für ein Ziel kämpfen – mit wechselnden Rollen
Während der Torhüter sich auf die Verteidigung des Tores konzentriert, übernehmen die Feldspieler im Eishockey alle Aufgaben. Denn eine Veränderung in der Spielsituation erfordert, dass die Spieler ihre Rolle anpassen und ihre Mitstreiter unterstützen. Das heißt, ein Verteidiger kann auch mit dem Sturm das gegnerische Tor angreifen und Stürmer können die Abwehr unterstützen.
Dennoch gibt es typische Aufgaben, die der jeweiligen Spielerposition zugeordnet sind.
Die Aufgaben der Eishockeyspieler
Stürmer müssen flink sein, die Verteidiger umsichtig und der Goalie hält den Schlüssel zum Erfolg in der Hand: im Eishockey haben die Spieler klare Aufgaben. Wir erklären, welche Aufgaben die unterschiedlichen Eishockey-Positionen erfüllen müssen.
Mittelstürmer (Center): der Robuste
Der Mittelstürmer oder Center ist im Eishockey der zentrale Angreifer. Von ihm geht für die gegnerische Mannschaft die größte Torgefahr aus.
Im Spiel arbeiten die drei Stürmer-Positionen eng zusammen: Die beiden Flügelstürmer (Left Wing und Right Wing) spielen dem Center, auch Mittelstürmer genannt, seitliche Pässe zu, sodass er den Puck auf das gegnerische Tor schießen kann.
Umgekehrt ermöglicht der Center auch den beiden Flügelstürmern, Tore zu schießen, indem er die gegnerischen Verteidiger ablenkt.
Zu den vielfältigen Aufgaben des Centers im Eishockey gehört aber auch, die eigene Abwehr zu unterstützen und den Puck vom eigenen Tor fernzuhalten.
Das sind die typischen Aufgaben des Centers im Eishockey:
- Tore schießen
- Pässe schießen
- Bullys (engl. face offs) gewinnen
- die eigenen Flügelstürmer unterstützen
- im gegnerischen Torraum für Wirbel sorgen
- den Puck und gegnerische Spieler vom eigenen Tor fernhalten
- Breakouts anführen
- nach dem Puck-Verlust schnell von Angriff auf Verteidigung umschalten (Backchecking)
Der Spieler auf der Position des Centers muss besonders robust und durchsetzungsfähig sein: zum einen, weil seine Rolle als Unterstützer vielfältige Aufgaben mit sich bringt, vom Toreschießen über die Verteidigung bis zur Störung der gegnerischen Spieler. Zum anderen, weil ihn natürlich die gegnerischen Verteidiger ins Visier nehmen und alles daransetzen, seine Aktionen zu behindern. Für die Position des Centers ist daher besonders ein Spieler geeignet, der kreative Wege findet, um sich und die Ziele seiner Mannschaft durchzusetzen.
Wussten Sie schon? Der berühmte kanadische Eishockeyspieler Wayne Gretzky, der von 1979 bis 1999 in der National Hockey League (NHL) auf der Position des Centers spielte, sagte einmal:
„I skate to where the puck is going to be, not where it has been.“ – „Ich laufe dorthin, wo der Puck sein wird, nicht dorthin, wo er war.“
Dieser Satz hatte auch Steve Jobs inspiriert – er zitierte ihn 2007 bei der Präsentation des iPhones.
Flügelstürmer: die Flinken
Die beiden Flügelstürmer (engl. Wings oder Foremen), auch Außenstürmer oder Rechter und Linker Flügel genannt, stehen dem Center zur Seite. Ihre Aufgabe ist es, von ihrer Spielfeldseite aus den Center zu unterstützen und auch selbst Tore zu erzielen.
Die Außenstürmer agieren auf der linken beziehungsweise rechten Seite des Eishockey-Spielfelds und werden daher als Left Wing oder Right Wing bezeichnet. Das heißt, der rechte Flügelstürmer spielt in erster Linie auf der rechten Seite des Spielfelds, der linke Flügelstürmer auf der linken. Sie versorgen den Mittelstürmer mit Pässen und ermöglichen ihm Torschüsse durchzuführen.
Genau wie der Center übernehmen die Flügelstürmer je nach Spielsituation unterschiedliche Aufgaben. Auch sie versuchen, Tore zu erzielen und ist das gegnerische Team im Puckbesitz, unterstützen sie die Verteidigung. So deckt der rechte Stürmer den linken Verteidiger der Gegenmannschaft, der linke Stürmer den rechen Verteidiger.
Das sind die typischen Aufgaben des Flügelstürmers im Eishockey:
Flügelstürmer müssen besonders schnelle Eisläufer sein. Schließlich müssen sie oft lange Pässe einholen, im gegnerischen Torraum für Gefahr sorgen und auf das gegnerische Tor zustürmen, um Torchancen zu nutzen.
Verteidiger: das Dreamteam
Die beiden Verteidiger im Eishockey (engl. Defensemen) spielen wie die Flügelstürmer auf der linken beziehungsweise rechten Seite des Spielfelds. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das eigene Tor vor Angriffen der Gegenmannschaft zu schützen und den Puck für das eigene Team zu erobern.
Wie auch die anderen Feldspieler im Eishockey übernehmen die zwei Abwehrspieler unterschiedliche Aufgaben. Startet die eigene Mannschaft einen Angriff, zögern die Verteidiger nicht und jagen hinterher, um ihre Mitspieler vor dem gegnerischen Tor zu unterstützen.
Gleichzeitig dürfen sie keine Lücken in der Abwehr lassen und müssen schnell im eigenen Torraum zurück sein, damit der Gegner ihre Abwesenheit nicht ausnützen kann. Wesentlich für die Verteidiger ist, die richtige Verteidigungsposition einzunehmen, also zwischen dem Spieler in Puckbesitz und dem Netz zu sein.
Diese vielfältigen Aufgaben machen auch die Rolle der Abwehrspieler im Eishockey sehr anspruchsvoll. Sie müssen schnell reagieren, mit ihren Teamkollegen kommunizieren und (besonders auch rückwärts!) geschickte Eisläufer sein.
Mit Leidenschaft dabei zu sein ist da enorm wichtig – wie der kanadische Abwehrspieler Bobby Orr in seiner Autobiographie „My Story“ betont:
„Of course, the final piece of the puzzle is passion. Without it, the hard work is just too hard.“ – „Das letzte Puzzlestück ist natürlich Leidenschaft. Ohne sie ist die harte Arbeit einfach zu hart.“
Das Verteidigerpaar agiert tatsächlich häufig als eingespieltes Paar auf dem Eis. Während die drei Stürmerpositionen bei den Auswechslungen im Spielverlauf durchgemischt werden, sind die zwei Verteidiger in der Regel taktisch eng aufeinander abgestimmt und kennen die Eigenheiten ihres Partners. Herausfordernd kann es werden, wenn zwei Verteidiger antreten, die zum ersten Mal gemeinsam ein Match bestreiten.
Das sind die typischen Aufgaben des Verteidigers im Eishockey:
- Angriffe des Gegners abwehren
- Pässe unterbinden
- den Puck erobern
- das Spiel kontrollieren, wenn die Gegenmannschaft in Puckbesitz ist
- die Handlungen der Gegner kontrollieren
- nach einem Rebound den Puck aus dem eigenen Torraum bringen
- den Puck durch lange Pässe aus der eigenen Zone auf die gegnerische Seite zu befördern
- die Stürmer beim Angriff unterstützen
- mit dem anderen Verteidiger eng zusammenarbeiten
- sich mit den Teamkollegen abstimmen
- schnelle Entscheidungen treffen
- Breakouts aus der Verteidigungszone einleiten
Torhüter: der Schlüssel zum Spielerfolg
Der Torhüter im Eishockey (engl. Goalie) wehrt die Tore des Gegners ab. Die Torwartposition ist eine Schlüsselposition mit speziellem Training sowie einer eigenen Ausrüstung.
Die Hauptaufgabe des Goalies ist es, den Puck nicht ins Tor zu lassen – und durch die erfolgreiche Torverteidigung auch das Selbstbewusstsein der Mannschaft zu stärken. Ein starker, sicherer Torhüter erlaubt seiner Mannschaft eine offensivere Spielweise und stärkt ihr in kritischen Situationen den Rücken.
Der kanadische NHL-Star der 1960er Jahre Gene Ubriaco fasste die bedeutsame Rolle des Goalies so zusammen: „Im Eishockey macht der Torhüter 75 Prozent des Spiels aus. Es sei denn, es ist ein schlechter Torhüter. Dann sind es 100 Prozent.“
Die Feldspieler unterstützen den Goalie, der pro Spiel jede Menge Schüsse abwehren muss, so gut es geht bei der Verteidigung des Tors. Besonders kritisch sind Rebounds, also Schüsse, die der Torwart abwehren, aber nicht festhalten konnte, und die dem Gegner somit einen schnellen zweiten Torschuss ermöglichen. Hier ist der Eishockey-Torhüter auf die Verteidiger angewiesen, die den Puck nach einem Rebound möglichst rasch aus der Torzone bringen sollten.
Während der Torwart früher vor allem das Tor bewachte, ist er heute wesentlich aktiver in das Spiel eingebunden. Beispielsweise kann er den Puck hinter dem Tor abfangen oder ihn seinen Mitspielern zupassen und so einen Angriff einleiten.
Übrigens: Anders als seine fünf Mitspieler auf dem Feld darf der Torhüter den Puck „einfrieren“ (engl. freeze oder freeze the puck), das heißt, ihn mit seinem Fanghandschuh festhalten oder bedecken, und so das Spiel unterbrechen. Ist er unsicher, wo genau sich der eben aufgehaltene Puck befindet, kann er sich auch mit seinem ganzen Körper aufs Eis werfen und so einen zweiten Torschuss verhindern.
Das sind die typischen Aufgaben des Eishockey-Torwarts:
- Torschüsse des Gegners abwehren
- den Puck nach Möglichkeit nicht nur abwehren, sondern festhalten (Vermeidung eines Rebounds)
- nach einem Save (Halten des Pucks) einen Konter machen, also einen Angriff einleiten
- mentale Stärke beweisen
Zur besonderen Ausrüstung des Goalies gehören neben Fanghandschuh, Torwartschläger (breiter als der Schläger der Feldspieler) und Torwartschlittschuhen (flachere Kufen) auch Beinschoner, der Blocker (Protektor an der Stockhand) und die Schutzmaske (Helm mit Schutzgitter). Denn da der Puck mit irrer Geschwindigkeit auf den Goalie zurasen kann und es im Torraum hoch hergeht, benötigt der Mann im Tor besonderen Schutz. Der kanadische Ex-Goalie Glenn Hall konnte ein Lied davon singen, wie es war, ohne Schutzmaske im Tor zu stehen: „Höchste Priorität hatte das Überleben, danach kam das Aufhalten des Pucks.“
Vielfältige Rollen, ein Team
So unterschiedlich die einzelnen Positionen im Eishockey auf den ersten Blick scheinen mögen: die sechs Spieler ziehen alle an einem Strang. Die große Geschwindigkeit des Eishockeyspiels verlangt, dass jeder Spieler auch mal die Rolle wechselt und sein Team dort unterstützt, wo Not am Mann ist. Gerade das macht das Spiel mit dem Puck so spannend!
Auf welcher Eishockey-Position würden Sie am liebsten spielen? Haben Sie vielleicht mit der Sportart schon angefangen oder überlegen, einem Team beizutreten? Lesen Sie im owayo-Magazin, was Sie dazu wissen müssen und welche Eishockey-Übungen für Anfänger und Hobbyspieler geeignet sind.
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Viel Spaß beim Spielen und Anfeuern wünscht Ihnen owayo!
Bilder: Beitragsbild, Bild 5, 7, 9, 10, 12: © gettyimages/ Dmytro Aksonov; Bild 2 (Spielfeldgrafik): © gettyimages/willierossin; Bild 3: © gettyimages/ Yuran-78; Bilder 4 ,6, 8, 11: © gettyimages/ aarrows