5 Mountainbike-Arten einfach erklärt
Finden Sie heraus, welches Mountainbike zu Ihnen passt
Gemütliche Bergtouren fahren oder auf waghalsigen Trails den ultimativen Flow finden – so unterschiedlich die Ansprüche, so vielfältig die Mountainbike-Typen. Wir erklären Ihnen die Unterschiede der einzelnen Mountainbike-Arten, was Hardtail oder Fully bedeutet und helfen Ihnen herauszufinden, welches Mountainbike zu Ihnen passt.
- Hardtail oder Fully – Was ist der Unterschied?
- 5 unterschiedliche Mountainbike-Arten erklärt
- Cross Country Bike
- All Mountain Bike & Enduro Bike
- Downhill Mountainbike
- Freeride Mountainbike
- Fat Bike
- Welches ist das richtige Mountainbike für mich?
Hardtail oder Fully – Was ist der Unterschied?
Die Bezeichnung Hardtail oder Fully benennt keine spezielle Mountainbike-Form, sondern unterscheidet die Federung der Bikes.
Fully = Full Suspension MTB (Vollfederung)
Beim Fully sind Vorderrad und der Hinterbau gefedert. Die Vollfederung gleicht Stöße in unebenem Gelände aus und der Bodenkontakt wird beim Bergauffahren von den Vorderrädern und beim Bergabfahren von den Hinterrädern leichter gehalten. Durch die Federung wird außerdem Ihr Rücken geschont.
Geeignet ist ein Fully für:
- hohe Geschwindigkeiten
- anspruchsvolles und steiles Gelände
- Sprünge und Drops
Nachteile des Fullys gegenüber einem Hardtail:
- schwerer
- teurer durch massivere Bauteile
- wartungsintensiver
Hardtail (ungefedertes Hinterrad)
Beim Hardtail ist nur die vordere Gabel gefedert. Am Hinterbau befindet sich keine Federung. Ein Hardtail ist geeignet, wenn Sie:
- schnell und wendig unterwegs sein möchten
- hauptsächlich auf Forstwegen und ebenen Strecken biken
5 unterschiedliche Mountainbike-Arten erklärt
Mountainbike ist nicht gleich Mountainbike. Es gibt verschiedene Disziplinen und jede davon hat ihren eigenen Mountainbike-Typ hervorgebracht. Die Grenzen sind oft fließend, hauptsächlich können Sie die Bikes am Federweg unterscheiden.
Cross Country Bike
Das Bike ist vor allem bei Cross-Country-Rennen im Einsatz. Die Rennen finden meist statt auf:
- wenig asphaltierten Straßen
- Waldwegen
- Feldwegen
- Kieswegen
- Wiesenwegen
- Wegen mit kleineren Steigungen und Abfahrten
Bei Cross Country Mountainbikes stehen vor allem eine gute Manövrierfähigkeit und Kraftübertragung bei geringem Gewicht und sportlicher Sitzposition im Vordergrund.
Rahmen: steif und aus Carbon
Federung: Hardtail
Federweg: 100 – 120 mm
All Mountain Bike & Enduro Bike
Das All Mountain Bike ist für ein möglichst großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten in den Bergen konzipiert. Es eignet sich für
- einfache und längere Touren im Flachland (aufgrund der leichten Bauweise mit ca. 10 – 14 kg)
- Bergauffahrten
- Bergabfahrten auf leichten und mittelschweren Trails
- Kleine Sprünge und Drops
Federung: i.d.R. Fully
Federweg: 120 – 160 mm
Den Federweg der Gabel können Sie bei vielen Modellen verringern oder sperren. Das erleichtert Ihnen das Bergauffahren.
Das Enduro Bike liegt von den Eigenschaften zwischen dem All Mountain Bike und einem Freeride Mountainbike. Es ist für einen noch größeren Einsatzbereich konzipiert:
- schnellere Abfahrten als das All Mountain Bike
- höhere Sprünge als das All Mountain Bike
- leichteres Bergauffahren als mit dem Freeride Mountainbike
Bergab ähnelt es den Fahreigenschaften eines Freeride Mountainbikes. Dafür wurde der Federweg verlängert und das Enduro hat breitere und griffigere Reifen.
Federweg: 140 – 180 mm
Downhill Mountainbike
Das Downhill Mountainbike ist dafür gemacht
- so schnell wie möglich anspruchsvolle Trails mit starkem Gefälle und Hindernissen zu überwinden.
Die Form des Downhill Mountainbikes ist unverkennbar: geringer Lenkwinkel und komplett gesenkter Sattel, für einen optimalen Schwerpunkt.
Dieser Mountainbike-Typ ist mit 18 kg recht schwer, da der Rahmen stabil sein muss, um der hohen Belastung bei extremen Sprüngen standzuhalten. Die Reifen sind dick und griffig. Bergauffahren ist mit dem Downhill Mountainbike quasi unmöglich.
Federweg: 180 bis 250 mm
Freeride Mountainbike
Der Aufbau ähnelt einer Mischung aus Downhill und Cross Country Mountainbike. Gemacht ist es für
- sehr steiles Gelände
- technisch anspruchsvolle Hindernisse
- extrem weite und hohe Sprünge und Drops
Das Freeride Mountainbike ist etwas leichter als die Downhill Mountainbikes, aber trotzdem kein Federgewicht. Es werden sehr stabile Bauteile verwendet, damit das Mountainbike den extremen Sprüngen (bis zu 20 Meter) standhält. Dadurch sind die Bikes meist hochpreisig.
Federung: Fully
Federweg: 165 – 200 mm
Einige Freeride Mountainbikes sind für das Bergauffahren geeignet, wobei hier die Trennschärfe zum Freeride Enduro langsam verschwimmt.
Fat Bike
Das Fat Bike ist für schwierige Untergründe geschaffen. Mit ihm sind
- Schnee,
- Sand und
- sehr lockere Untergründe
Das Fat Bike erkennen Sie an den sehr breiten Reifen. Mit 4 bis 4,8 Zoll sind sie doppelt so breit wie herkömmliche Mountainbike-Reifen.
In der Regel wird auf die Federung verzichtet. Die breiten Reifen werden mit wenig Druck gefahren und übernehmen so die Federeigenschaften.
Welches ist das richtige Mountainbike für mich?
Welches Mountainbike für Sie das richtige ist, hängt davon ab, wo Sie unterwegs sein möchten und wie viel Adrenalin für Sie zu einem gelungenen Tag gehört.
Alpenüberquerung & Touren
Bei einer langen Tour in den Bergen oder einer Alpenüberquerung benötigen Sie ein Mountainbike, das mit nahezu jedem Gelände und jeder Steigung zurechtkommt. Außerdem sollte es nicht zu schwer sein, damit Sie ohne große Anstrengung lange Strecken zurücklegen können. Perfekt dafür geeignet ist das
- All Mountain Bike
- Enduro
Darf der Spaß auf Trails während der Tour nicht zu kurz kommen, entscheiden Sie sich für ein
Spaß im Schnee und Sand
Um bei viel Schnee oder Sand den Spaß nicht zu verlieren, sollten Sie sich auf jeden Fall für ein Mountainbike mit dicken Reifen entscheiden. Am besten geeignet ist hier das
- Fat Bike
In unserem Artikel „Radsport im Winter“ finden Sie hilfreiche Tipps für Spaß und Sicherheit bei Schnee und Eis.
Gemütlich bergauf & auf aufregenden Trails bergab
Wenn Sie vorhaben, gemütlich Berge zu erklimmen und sich mit einer spannenden Abfahrt zu belohnen, entscheiden Sie sich für ein
- Enduro
Adrenalin auf steilen und anspruchsvollen Trails
Bergauffahren kommt für Sie gar nicht in Frage, am liebsten sind Sie im Bikepark oder auf Trails, die Sie mit dem Lift erreichen. Bergab suchen Sie nach dem ultimativen Flow und Adrenalinkick.
- Geht es Ihnen um Geschwindigkeit: Wählen Sie das Downhill Mountainbike.
- Für extremes Gefälle und technisch sehr anspruchsvolle Trails: Freeride Mountainbike.
Die Entscheidung ist gefallen – und nun?
Sie wissen, welches Mountainbike das richtige für Sie ist, haben aber keine Ahnung, wie Sie mit dem Mountainbiken beginnen sollen?
Am besten starten Sie mit einem Mountainbike-Kurs, denn das Verletzungsrisiko auf Trails durch Unerfahrenheit ist groß. In den Kursen lernen Sie wichtige Fahrtechniken, aber auch wie Sie zum Beispiel den Fahrradschlauch wechseln oder Ihr Bike richtig einstellen. Kurse finden Sie oft in örtlichen Sportgeschäften, Vereinen oder bei Mountainbike-Herstellern.
Damit das Mountainbiken Spaß macht, darf natürlich die richtige Bekleidung nicht fehlen. In unserem Online Shop finden Sie Langarm- und Kurzarmtrikots für das Mountainbiken. In unserem 3D-Konfigurator können Sie sogar ganz nach Ihren Wünschen Ihr Trikot selbst gestalten.
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